Kleine große Pelzgeschichte

In einer Nürnberger Stadtchronik des 16ten Jahrhunderts ist die Rede von einem "vasz mit raucher war" - einem Behälter mit unverarbeiteten Fellen. Rauchwaren nannte und nennt man die Felle von Tieren, aus denen Pelzbekleidung gefertigt wird. Das Wort kommt vom Althochdeutschen "ruh", wurde zu "ruch", später zu "rauh", was haarig, behaart bedeutet im Gegensatz zu glatt. Die ersten Mitteilungen über den Handel mit Rauchwaren finden wir 4000 Jahre zurück bei den Chinesen. Ihre Handelskarawanen führten über den Zwischenhandel bis in den Mittelmeerraum und hinterließen überall, wie bei den Phöniziern oder den Griechen, Spuren über den Pelzgebrauch. Ein Mittelpunkt dieses Handels war später der Hafen Piräus bei Athen. Von dort aus wurde ein riesiger Pelzhandelsmarkt über den Aralsee und Sibirien bis tief in die Mongolei erschlossen. Noch heute kommen aus diesen Weltgegenden über internationale Auktionen Felle, Rauchwaren in den Handel und erreichen auch Raab und Metz. Die Griechen sind aus dieser grossen Tradition noch heute in der Rauchwarenbranche zu Hause.